Emergent Reality – Neue Räume des Konsums

Im Zuge der Customer Journey in der Emergent Reality werden analoge und digitale, mobile und stationäre, dauerhafte und kontemporäre Touchpoints und Kanäle individuell miteinander kombiniert. Nicht erst die kürzlich durchgeführte DDoS-Attacke, bei der das Internet of Things als Botnet genutzt wurde, zeigt das Zusammenwachsen von analoger und digitaler Welt. Die physische, analoge Realität ist längst nicht mehr von der digitalen, virtuellen Wirklichkeit zu trennen.

Allerdings vollzieht sich keine Erweiterung der bestehenden Realität durch virtuelle Aspekte wie der Begriff „Augmented Reality“ vermuten lässt. Vielmehr bilden sich durch das Zusammenspiel der unterschiedlichen Realitätselemente völlig neue Realitäten. Mobile virtuelle Welten werden a la Pokemon Go in die lokale Realität integriert und faktische Elemente wie der Dash Button oder Amazon Echo werden Teil der (teil-)digitalen Austauschprozesse.

Dabei lassen sich die Eigenschaften der neuen Realität nicht auf die Summe der isolierten Eigenschaften der bestehenden Realitätselemente zurückführen: 1+1 ist hier nicht gleich 2, sondern gleich 3 oder 4 – es entsteht etwas völlig Neues. Durch diese Übersummativität bzw. Emergenz im Rahmen der Realitätsbildung sollte man eher von einer „Emergent Reality“ statt von einer „Augmented Reality“ sprechen.

Diese Emergenz-Perspektive eröffnet dem Marketing völlig neue Angebots- und Konsumräume. Im Zuge der Customer Journey in der Emergent Reality werden analoge und digitale, mobile und stationäre, dauerhafte und kontemporäre Touchpoints und Kanäle individuell miteinander kombiniert. Und die Kunden verstehen diese Kombination nicht als technokratischen Multi-Channel-Mix, sondern als selbstverständliche Elemente ihrer emergenten Lebenswelt. So ist z. B. für die „Generation allways on“ die digitale Kommunikation über snapchat oder whatsapp sui generis mit der persönlichen Mund-zu-Mund-Kommunikation verbunden, zwischen Ihnen wird nicht mehr unterschieden.

Das Marketing kann in diese vielfältigen Welten eintauchen oder selbst neue Welten schaffen. Die Emergent Reality bietet hierzu neue und faszinierende Möglichkeiten.

Smart Places – Next Spaces

Smart Places Next SpacesDurch die Verbindung mobiler virtueller Infrastrukturen mit lokalen Objekten und Umgebungen können Erreichbarkeit und Attraktivität von Orten gesteigert werden.Nicht nur die Geschäftsmodelle von Unternehmen stehen heute in dynamischen und komplexen Märkten auf dem Prüfstand. Auch die ökonomischen Zusammenhänge in Orten, Gebieten und Regionen unterliegen dem Transformationsdruck und haben zum Teil schon gewaltige disruptive Veränderungen hinter sich.

Der Zustand vieler verödeter Innenstädte in Deutschland zeigt diese Situation recht deutlich. Teilweise wurde über Jahre hinweg das Auseinanderdriften von Nachfragekraft und Angebotsstärke entweder unbeteiligt beobachtet oder durch hektischen Aktionismus bekämpft. Eine systematische ökonomische Auseinandersetzung mit den lokalen Realitäten (z. B. welche Einwohnerstruktur liegt vor und welches Angebotssystem kann auf dieser Grundlage erfolgreich sein) erfolgte erstaunlicherweise kaum.

Vielmehr wurden singuläre Projekte durchgeführt, die entweder einen städtebaulichen Schwerpunkt hatten oder auf ökonomischem Wunschdenken basierten. Konkrete und quantifizierbare Geschäftsmodelle aufgrund lokaler Realitäten sind oft nicht entwickelt worden.
Das ist einerseits verständlich, da z. B. die Berechnung von erfolgsträchtigen Angebotssystemen aufgrund gegebener Einwohnerstrukturen eher ernüchternde Ergebnisse erbringt. Andererseits ist die Komplexität umfassender Konzepte sehr hoch, da natürlich Städtebau und die Entwicklung der Infrastruktur eine wichtige Rolle spielen: allerdings nur auf der Basis eines funktionierenden ökonomischen Lokal-Konzepts.

Mit dem Ansatz der Smart Cities und den neuen hybriden Marketingkanälen ergeben sich aber gerade jetzt neue Möglichkeiten in diesem Bereich. Durch die Verbindung mobiler virtueller Infrastrukturen mit lokalen Objekten und Umgebungen können Erreichbarkeit und Attraktivität von Orten gesteigert werden, so dass Nutzungsfrequenz und lokale Wirtschaftskraft steigen. Einwohnergerechte Smart Places ergeben neue Konsumräume anhand derer Städte und Regionen ökonomisch revitalisiert und wieder lebenswert gemacht werden können.

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